Projekt aus der Materialforschung im Emmy-Noether-Programm der DFG gefördert

Wissenschaftler der TU Hamburg forscht zu computergestützter Mechanik, die künftig in der Medizin eingesetzt werden soll

18.04.2024

Der Schwerpunkt Materialwissenschaft wird an der TU Hamburg weiter gestärkt. (
Der Schwerpunkt Materialwissenschaft wird an der TU Hamburg weiter gestärkt. (Foto: TU Hamburg)

Dr.-Ing. Kevin Linka, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kontinuums- und Werkstoffmechanik (M-15) der Technischen Universität Hamburg, wird künftig eine Nachwuchsgruppe im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) leiten. Die Forschung unter dem Titel „Computational Intelligence für die Mechanik weicher Materialien“ (kurz: COSMMIC) wird zunächst in einer ersten Förderphase über drei Jahre mit 1,25 Millionen Euro unterstützt. Bei positiver Zwischenevaluation ist eine zweite Förderphase möglich.

Zum Projekt

Künstliche Intelligenz macht aktuell große Entwicklungssprünge, die auch in den Ingenieurwissenschaften künftig die Arbeit erleichtern sollen. Zum Beispiel in der Medizintechnik: Bisher gewinnen Ärzt∗innen umfangreiche Erkenntnisse über Patient∗innen indem sie deren Körper manuell abtasten. Diese Erkenntnisse können dann für eine optimale Behandlung, etwa bei Operationen, genutzt werden. In Zukunft sollen Roboter diese Aufgabe übernehmen können oder Ärzt∗innen zumindest dabei unterstützen. Die große Herausforderung ist dabei, dass biologische Gewebe hochgradig komplexe und individuelle Materialien sind. Um diese richtig abzubilden und daraus genaue und verlässliche Erkenntnisse abzuleiten, braucht es bislang ebenso komplexe mathematische Formeln, die Forschende selbst erstellen. Dr. Linkas Forschungsgruppe will dieses Problem über einen fundamental neuen Ansatz an der Schnittstelle zwischen künstlicher Intelligenz und Materialforschung lösen. Die automatisierte, KI-gestützte Erstellung von mathematischen Formeln soll in Zukunft umfassende und zuverlässige Aussagen über komplexe Materialien wie biologische Weichgewebe erlauben, die dann beispielsweise in der Medizin eingesetzt werden können.

TU Hamburg: Schwerpunkt Materialwissenschaft

Dr. Linkas Emmy-Noether-Projekt fügt sich ideal in die beiden Forschungsfelder „Cyber Physical & Medical Systems“ und „Advanced Materials & (Bio)processes“ der TU Hamburg ein. Es kann insbesondere auch als weiterer Ausweis für die Leistungsfähigkeit der Materialforschung an der Universität verstanden werden, deren Exzellenzcluster-Vorantrag „BlueMat: Water-Driven Materials“ erst kürzlich von der DFG positiv begutachtet wurde. Dabei kann mit erheblichen Synergie-Effekten zwischen der „BlueMat“-Forschung und der nun bewilligten Emmy-Noether-Gruppe gerechnet werden.

Zum Programm

Das Emmy-Noether-Programm der DFG gibt herausragenden Nachwuchswissenschaftler∗innen aller Fachrichtungen die Möglichkeit, sechs Jahre lang eigenverantwortlich eine Forschungsgruppe zu leiten und sich damit perspektivisch für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren. Auf die Förderung bewerben können sich Postdocs und befristet beschäftigte Juniorprofessor∗innen, die am Beginn ihrer Karriere stehen.


TUHH - Pressestelle
Kaja Weber
E-Mail: kaja.weber@tuhh.de

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