24.04.2025
„Engineering our Future: Experimentierfeld Campus” lautet der Titel des erfolgreichen, rund sieben Mio EUR umfassenden Antrags zur weiteren Verbesserung der Lehre der TU Hamburg. Unter der Federführung von Professor Wolfgang Kersten, Vizepräsident Lehre der TU Hamburg, wird mit dem Projektstart im Oktober 2025 die Lehrarchitektur der TU Hamburg erweitert und erneuert.
Mit weiteren 20 Mio EUR Fördersumme startet das Verbundprojekt „CampusConnect. Sharing Innovative Education“ unter der Federführung der TU Hamburg. TUHH-Professor Sönke Knutzen wird als Koordinator die Partner∗innen HCU, Uni Stuttgart, RWTH Aachen, TU Dresden und Bauhaus Universität Weimar koordinieren.
Mit der Förderung beider Projekte ist die TU Hamburg in Hamburg erfolgreichste Hochschule im Wettbewerb.
Um Zukunftsprobleme zu lösen, werden Ingenieur∗innen benötigt, die die rasanten technologischen Fortschritte und die Komplexität der Welt aktiv mitgestalten. Hierfür ist ein deutlicher Innovationsschub an technischen Universitäten erforderlich, um die heterogene Studierendenschaft angemessen auf interdisziplinäre Herausforderungen vorzubereiten. Die Technische Universität Hamburg (TUHH) ebnet hierfür den Weg, indem sie ihren Campus in ein lebendiges Experimentierfeld transformiert und praxisorientiertes Lernen in der Breite in Curricula und Hochschulstrukturen verankert.
"Das Projekt "Engineering our Future: Experimentierfeld Campus" wird die Lernerfahrungen unserer Studierenden revolutionieren und die TUHH als innovative Technische Universität für exzellente ingenieurwissenschaftliche Ausbildung noch stärker profilieren – als Magnet für Talente zum Nutzen der Metropolregion Hamburg!", kommentiert Professor Wolfgang Kersten, Vizepräsident Lehre der TU Hamburg.
Der erfolgreiche Antrag CampusConnect hat drei wesentliche Ziele:
1) Experimentierfeld Campus schafft fachübergreifende Lernumgebungen
Im Campuslabor TUHH forschen Studierende in für sie bedeutungsvollen, realen Kontexten. Sie bilden die Spitze einer gesamtuniversitären Initiative zur Anpassung der Lehrpläne und -methoden, um Forschung und Lehre im Sinne des TUHH-Leitmotivs „Engineering to Face Climate Change“ stärker mit gesellschaftlichen Zielen zu verbinden. Das Labor entsteht z. B. auf Dächern, in Lernräumen, am Campusteich und auf Grünflächen. Für Hochschule und auch Öffentlichkeit wird hier ganz praktisch veranschaulicht, welchen wichtigen Beitrag Ingenieurstudierende zur Bewältigung der Klimakrise leisten können.
2) Zukunftsorientierte Kompetenzentwicklung durch praxisnahe Projektarbeit
Studierende müssen auf eine unsichere Zukunft vorbereitet werden, deren Herausforderungen jenseits fachdisziplinärer Schranken liegen. Dazu benötigen sie sowohl fachliche als auch überfachliche Problemlösungsfähigkeiten, kritisches und nachhaltiges Denken sowie Lernkompetenzen – Fähigkeiten, die im klassischen Lehrsetting und angesichts der Vielfalt der Lernenden bisher nicht umfassend erworben werden konnten. Fachübergreifende Projektarbeiten im Campuslabor bieten den Rahmen, sich mit aufsteigendem Grad an Selbstständigkeit an realen Fragestellungen auszuprobieren und die eigenen Fähigkeiten an praktischen Herausforderungen zu
schärfen.
3) Flexible Studienstrukturen für intensives experimentelles Lernen
Um die Campuslabore universitätsweit umzusetzen und Kompetenzentwicklung unter realen Anforderungen zu ermöglichen, braucht es mehr Raum und Offenheit in den physischen, digitalen, rechtlichen und organisatorischen Gegebenheiten. Ziel ist es, größere Zeitfenster für intensives Lernen, flexiblere Organisation von Präsenz- und Selbststudienzeit sowie eine bessere Verteilung der Prüfungslast über das Semester zu ermöglichen. Digitale und physische Räume werden zudem im Hinblick auf kollaboratives und individuelles (Selbst-)Studium umgestaltet. Und schließlich werden relevante Ordnungen und Prozesse der Lehrorganisation erweitert, um die Bedarfe der intensiven praxisorientierten Lehre besser abzubilden.
Das Lehr-Innovationsprojekt „CampusConnect – Sharing Innovative Education“ unter der Koordination von TUHH-Professor Sönke Knutzen erhält eine Förderung von knapp 20 Millionen Euro, um die Hochschulbildung in die Zukunft zu führen. Unter der Leitung der Technischen Universität Hamburg bringen sechs Kooperationsuniversitäten Studierende und Lehrende im Sinne eines bundesweit erlebbaren Campus zusammen und entwickeln dazu hochschulübergreifende Lernszenarien. Zu den Kooperationspartnern gehören die Bauhaus-Universität Weimar, HafenCity Universität Hamburg, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Technische Universität Dresden und die Universität Stuttgart.
Mit dem Projekt wird in einer sechsjährigen Laufzeit exemplarisch erprobt und aufgezeigt, wie vernetzte Hochschulen gemeinsame Lehr-Lernstrukturen schaffen können. Dazu werden flexible Studienangebote verankert und die gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen sichergestellt. Studierende sollen vorbereitet werden auf zukünftige Querschnittskompetenzen zu Künstlicher Intelligenz und Nachhaltigkeit.
„Mit diesem Projekt wird das, was in der Forschung selbstverständlich ist, jetzt auch in der Lehre praktiziert: strukturierte und strategisch angelegte Kooperationen von Hochschulen. Das kann das System der Hochschullehre in Deutschland insgesamt verbessern“, sagt Projektleiter Prof. Sönke Knutzen vom Institut für Technische Bildung und Hochschuldidaktik der TUHH.
Aktuell sind Hochschulen aufgrund finanzieller, institutioneller, struktureller oder formaler Hindernisse häufig nicht ausreichend in der Lage, ein vielfältiges und zeitgemäßes Lernangebot zu entwickeln, dass die Studierenden auf die bedeutenden gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen vorbereitet. Die Integration von Querschnittsthemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung in die Lehre sowie die Entwicklung von Lernformaten, die eine aktive und interdisziplinäre Beschäftigung ermöglichen, stellen große Herausforderungen dar. Kooperationen unter Hochschulen in der Lehre sind bislang selten, und starre Curricula zusammen mit rechtlichen Vorgaben erschweren die Umsetzung flexibler Lösungen.
Um auf diese Herausforderungen zu reagieren und einen Beitrag zur Gestaltung der Hochschullandschaft zu leisten, verfolgt das Projekt folgende Ziele:
Weitere Informationen
Zur Förderung "Lehrarchitektur" der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
Der Ausschuss zur Projektauswahl hat 119 Projekte zur Förderung ausgewählt. Die Projekte starten am 01. Oktober 2025. Das Fördervolumen beträgt rund 480 Mio. Euro. Die Liste der ausgewählten Projekte sowie die Auswertung haben wir für Sie in den Downloads bereitgestellt.
Am 30.Oktober 2024 endete die Antragstellung für „Lehrarchitektur“. Insgesamt haben 131 Hochschulen 228 Anträge eingereicht. Es wurden rund 1,5 Milliarden Euro Fördergelder beantragt.
Der Begutachtungs- und Auswahlprozess beginnt im Januar 2025. Im Mai werden dann alle Antragstellenden über die Förderentscheidung informiert.
Weitere Informationen
https://stiftung-hochschullehre.de/
TUHH - Pressestelle
Ruediger Bendlin
E-Mail: bendlin@tuhh.de
Tel.: +49 40 428 78 3330